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3 Attacken und 1 Sprint: Greg Van Avermaet feiert bei Gent-Wevelgem seinen dritten Klassiker-Sieg 2017
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26.03.2017

3 Attacken und 1 Sprint: Greg Van Avermaet feiert bei Gent-Wevelgem seinen dritten Klassiker-Sieg 2017

Info: GENT - WEVELGEM 2017 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Wevelgem, 26.03.2017 – Der Mann hat einen Lauf! Nachdem er in dieser Saison schon seinen Vorjahressieg beim Omloop Het Nieuwsblad hatten wiederholen können und dann zuletzt bei E3 Harelbeke nachlegte, gelang dem Olympiasieger nun bereits sein dritter großer Klassikererfolg. Er war es, der mit seinen Attacken erst aus dem Feld eine 14-köpfige Spitzengruppe heraussprengte, diese später auf fünf Mann verkleinerte und dann nochmals drei weitere Gegner abschüttelte, bevor er seinen letzten Widersacher Jens Keukeleire im Sprint auf der Zielgeraden hinter sich ließ. Mit seinen jüngsten Leistungen und Ergebnissen verdrängt Van Avermaet sogar den Weltmeister aus dem Rampenlicht, auch wenn Peter Sagan mit Platz drei ebenfalls wieder ein Top-Resultat erzielte.


Das Profil von Gent-Wevelgem

Der dritte WorldTour-Klassiker in fünf Tagen
Nach Dwars door Vlaanderen am Mittwoch und E3 Harelbeke am Freitag stellte Gent-Wevelgem am Sonntag den End- und Höhepunkt einer prall gefüllten belgischen Klassiker-Woche dar. Über die erste Hälfte des 249,2 Kilometer langen Rennens hinaus durften bei ausgesprochen schönem Frühlingswetter Hugo Houle (AG2R La Mondiale), Ryan Mullen (Cannondale-Drapac), Jay Thomson (Dimension Data), Preben Van Hecke (Sport Vlaanderen-Baloise), Mark McNally (Wanty-Groupe Gobert), Loïc Chetout (Cofidis), Christophe Masson (WB Veranclassic-Aqua Protect), Dennis van Winden (Israel Cycling Academy) und Elmar Reinders (Roompot-Nederlandse Loterij) als Ausreißer relativ unbeschwert vorausfahren. Mit gut acht Minuten Vorsprung kamen sie in den ersten topografisch schwierigeren Abschnitt, der zwischen 114 und 94 Kilometern vor dem Ziel sechs Hellingen bereithielt. Dort verlor die neunköpfige Gruppe rund drei Minuten gegenüber dem Peloton, das kurze Zeit später vom BMC Racing Team fast auf der Windkante gesprengt worden wäre. An den nächsten drei Hellingen, die zwischen Kilometer 83 und 71 vor dem Ziel folgten, wurde dann auch schon deutlich aggressiver gefahren.

Viele Attacken, doch keine frühe Vorentscheidung
Am Baneberg attackierte Tony Martin (Katusha Alpecin), dem sich Yves Lampaert (Quick-Step Floors), Jürgen Roelandts (Lotto Soudal) und Marcus Burghardt (Bora-Hansgrohe) anschlossen. Das Quartett konnte sich jedoch nicht lange vor dem Feld behaupten, das wieder geschlossen zum Kemmelberg kam, wo die Favoriten schon sehr weit vorne fuhren, um die Kontrolle über das Rennen zu behalten. Wenig später sorgte ein Vorstoß von Daniel Oss (BMC Racing) am Monteberg wieder kurz für Unruhe. Nach diesen drei Hellingen betrug der Rückstand des Feldes nur noch zwei Minuten auf die Führenden – und die waren nur noch zu zweit. Van Hecke und Chetout hatten sich am Kemmelberg von den anderen Ausreißern abgesetzt. Auf einigermaßen flachem Terrain gingen danach die Attacken weiter und für rund zehn Kilometer bestand eine Gruppe mit unter anderem Zdenek Stybar, Matteo Trentin (beide Quick-Step Floors), Guillaume Van Keirsbulck (Wanty-Groupe Gobert) und Edward Theuns (Trek-Segafredo), ehe das Feld erneut aufschloss. In der Zwischenzeit hatte Mitfavorit Alexander Kristoff (Katusha) durch einen Defekt den Anschluss verloren und Van Hecke Chetout abgehängt, aber das Rennen war vor den letzten beiden Hellingen, die 38,9 und 34,3 Kilometer vor dem Ende erreicht wurden, praktisch noch komplett offen.


Bericht zum Rennen der Frauen:
Dwars door Vlaanderen-Siegerin Lepistö gewinnt auch Gent-Wevelgem


14-köpfige Spitzengruppe nach der letzten Helling
Am Baneberg (300 m à 10%) bedeutete eine abermalige Attacke von Oss das Ende der Flucht von Hecke, der daraufhin eingeholt wurde – ebenso wie der Italiener. Nach dem Anstieg probierte es Jasper Stuyven (Trek-Segafredo), doch auch sein Angriff, bei dem sich Lampaert angehängt hatte, war ebenfalls nur von kurzer Dauer. Am Kemmelberg (785 m à 9%) wagte sich dann schließlich Greg Van Avermaet (BMC Racing) aus der Deckung und legte ein Höllentempo vor. John Degenkolb (Trek-Segafredo), der an zweiter Position in den Anstieg gekommen war, konnte das Hinterrad des Belgiers nicht lange halten, was Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) zu einer Reaktion zwang. Der Weltmeister zog am Deutschen vorbei und schloss bis zum Kulminationspunkt alleine die Lücke zu Van Avermaet. Degenkolb folgte nur wenige Meter dahinter und war in der Abfahrt schnell an den beiden Topfavoriten dran. Sie blieben aber nicht zu dritt, stattdessen wuchs die Spitzengruppe bis zur 30-Kilometer-Marke auf 14 Mann: Stybar, Trentin und Niki Terpstra (alle Quick-Step Floors), Søren Kragh und Michael Matthews (beide Sunweb), Edvald Boasson Hagen und Scott Thwaites (beide Dimension Data), Oliver Naesen (AG2R La Mondiale), Sonny Colbrelli (Bahrain Merida), Alberto Bettiol (Cannondale-Drapac) und Jens Keukeleire (Orica-Scott) waren herangekommen.

Nur Keukeleire bleibt bis zum Schluss bei Van Avermaet
Die 14-köpfige Gruppe fuhr eine halbe Minute Vorsprung auf das Feld heraus, was für einen Mann aber noch keine zufriedenstellende Konstellation war: Mit seiner zweiten wichtigen Attacke eliminierte Van Avermaet auf einen Schlag neun Gegner und hatte es jetzt nur noch mit Sagan, Terpstra, Kragh und Keukeleire zu tun. Nur fünf Kilometer später legte der Belgier noch ein weiteres Mal eine enorme Beschleunigung hin und sorgte für die nächste Selektion: Während Keukeleire sich in seinem Windschatten mitziehen ließ, schauten sich Sagan, Terpstra und Kragh nur gegenseitig an. Der Abstand zwischen dem führenden Duo und dem Verfolgertrio erreichte ein Maximum von 15 Sekunden (10 km vor Schluss), bevor er wieder auf acht Sekunden (an der 5-km-Marke) sank. Zu einem Zusammenschluss kam es jedoch nicht mehr. Das entscheidende Sprintduell entschied Van Avermaet um eine halbe Radlänge gegen Keukeleire für sich, bevor sechs Sekunden später Sagan und Terpstra als Dritter und Vierter über die Ziellinie kamen. Das Hauptfeld, das zwischenzeitlich sogar eine Minute zurückgelegen hatte, verpasste es letztlich nur um wenige Meter, nach Kragh auch diese beiden noch einzuholen. Degenkolb wurde im Sprint Fünfter vor Tom Boonen (Quick-Step Floors), Jens Debusschere (Lotto Soudal), Matthews und Fernando Gaviria (Quick-Step Floors).

-> Zum Resultat

Der Höhepunkt der belgischen Kopfsteinpflaster-Klassiker folgt am nächsten Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt (02.04.). Unter der Woche werden aber erst einmal die Driedaagse De Panne-Koksijde (28.-30.03.) ausgetragen.







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